Lassen Sie sich von der Bezeichnung „Mainzer Höhenweg“ nicht täuschen! Dieser Verbindungsweg von der Braunschweiger Hütte zur Rüsselsheimer Hütte (vorm. Neue Chemnitzer Hütte) stellt eine hochalpine Tour dar. Sie verlangt absolute Trittsicherheit im Schrofengelände, Beherrschung des II. Grades im Fels und einen guten Orientierungssinn. Nicht zu unterschätzen ist die Länge der Tour: Bei guten Verhältnissen ist eine Gehzeit von mindestens 8 Std erforderlich, die sich aber auch auf bis zu 12 Std ausdehnen können.
Für den Könner ist dieser „Höhenweg“ ein einmaliges Erlebnis. Er bietet interessante leichte Kletterpassagen, kurze Gletscherbegehungen und eine einmalige Sicht auf die Berge des Ötztals. Nicht versäumen sollte man vor dem Abstieg von der Rüsselsheimer Hütte eine Besteigung der Hohen Geige (3395 m), die diesem Teil der Ötztaler Alpen den Namen gegeben hat.
Diese Tour darf nur bei absolut sicherem Wetter unternommen werden!
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Anfahrt: | Von Imst ins Pitztal. Abstellen des PKW auf einem Parkplatz an der Straße ca. 1 km vor Plangeroß, dann mit Linienbus oder Taxi nach Mittelberg am Ende des Pitztals. |
Gehzeiten: |
Aufstieg zur Braunschweiger Hütte ca. 3 Std Mainzer Höhenweg 10 – 12 Std Hohe Geige 5 Std Abstieg von der Rüsselsheimer Hütte 2 Std |
Ausrüstung: |
steigeisentaugliche Bergschuhe Eispickel, Steigeisen, kurzes Seil (ca. 20 m) Komplette Wanderausrüstung mit Regen- und Kälteschutz Biwaksack, Notverpflegung, Getränkevorrat |
Karte: Führer: |
Kompass-Wanderkarte 1:50 000 Blatt 43 – Ötztaler Alpen Alpenvereinsführer Ötztaler Alpen – Bergverlag Rudolf Rother |
Tourenverlauf:
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1. Tag: Fahrt ins Pitztal (siehe Anfahrt) Aufstieg zur Braunschweiger Hütte (Anmeldung: 0043/5413/86236) 2. Tag: Von der Hütte zunächst Aufstieg in Richtung Pitztaler Jöchl. Vor erreichen des Jochs zweigt der neu angelegte Franz-Auer-Steig ab, der nach einem Abstieg (Ketten) zum Pollesjoch ansteigt. Beim Weiterweg steigen Sie in ständigem Auf und Ab über viele Grathöcker (I) über Wurmssitzkogel und Wildes Männle zum Gschrappkogel und schließlich zum Wassertalkogel mit der Biwakschachtel. Hier haben Sie nach etwa 5 Std Gehzeit die Hälfte der Strecke bewältigt. Der Weiterweg führt über teilweise ausgedehnte Firnfelder (evt. Steigeisen oder Grödel notwendig) und einige versicherte Rinnen zum Weißmaurachjoch. Von hier geht es zunächst in sehr steilem Fels- und Schuttgelände später auf gutem Weg zur schön gelegenen Rüsselsheimer Hütte (vorm. Neue Chemnitzer Hütte). Achtung!! Der zweite Teil des Weges ist durch den Rückgang der Gletscher deutlich schwieriger geworden. Häufig muss ohne Weg auf Geröll/Blankeis gequert werden. Die Gesamtzeit erhöht sich auf ca. 10 – 12 h. 3. Tag: Von der Hütte auf bezeichnetem Weg, zuletzt ziemlich steil über ein Schneefeld zum Gipfel der Hohen Geige. Abstieg zur Hütte am Aufstiegsweg. Gehzeit ca. 5 Std Abstieg von der Hütte zum Parkplatz ins Pitztal (ca. 2 Std) |