Auf meiner Skala der schönsten Höhenwege steht der Berliner Höhenweg ganz weit oben. Er bringt in einer Woche einen umfassenden Eindruck in die Zillertaler Alpen und bietet alles, was eine schöne Bergtour ausmacht: spannende Hüttenübergänge, grandiose Aussichten und gut bewirtschaftete Hütten.
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Anfahrt: | Fahrt über München – Kufstein – Wörgl nach Mayrhofen/Zillertal Parken an der Ahornbahn Linienbus nach Finkenberg |
Ausgangspunkt: | Finkenberg – Teufelsbrücke |
Gesamtgehzeit: | täglich 5-8 Std. |
Anforderungen: | Mehrtägige Hüttenwanderung auf markierten Pfaden. Stellenweise sehr steile Anstiege in Geröll und Schrofen, teilweise mit Versicherungen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. |
Karte/Führer: | Kompass 1:50.000 Blatt 37 Zillertaler Alpen |
Tourenverlauf: | 1. Tag: Finkenberg – Gamshütte Anfahrt (s.o.) Gleich hinter der Brücke rechts auf der Straße durch den Ortsteil Dornau in Richtung Brunnhaus. 100 m nach dem Sportplatz zweigt der Hermann-Hecht-Weg (Nr. 533) nach links ab, der in zahllosen Kehren durch den Wald angenehm an Höhe gewinnt. Am Kraxentrager (ca. 1.800 m) ist der größte Teil des Anstieges geschafft; nur wenig später verlässt man den Wald und erreicht in wenigen Minuten die schon sichtbare Gamshütte. (Gehzeit 3 Std/1000 Hm) . 2. Tag: Gamshütte – Friesenberghaus Von der Gamshütte gut 100 Hm südwestlich bergauf. Nun zweigt der Berliner Höhenweg linker Hand nach Süden ab und führt gut 1 km durch steile Grasflanken des Vorderen Grinbergs. Man quert das Schrahnbachkar und erreicht die Graue Platte mit großartigem Blick in den Zemmgrund. Man quert das Schrahnbachkar und erreicht die Graue Platte mit großartigem Blick in den Zemmgrund. Hinter der Feldalm durch Latschen zur Pitzenalm, dann über den Pitzenbach und in steilen Kehren zum Milchtrager (2.030 m). Der Weg verläuft jetzt bei tollem Panorama ca. 2 km eben. Zur Kesselalm etwa 100 Hm hinab. Vom Bach zunächst rund 100 Hm hinauf, dann eben zum Ausläufer des Riffler-Ostgrats. Durch die Rifflerrinnen steil bergan, dann hinab zum Südufer des Wesendlekarsees. Durch das Wesendlekar, bis man unterhalb des Petersköpfls auf den Weg Breitlahner – Friesenberghaus trifft. (Gesamtgehzeit 8 Std/100 Hm) . 3. Tag: Friesenberghaus – Furtschaglhaus Vom Friesenberghaus kurz westlich hinab, dann in steilen Kehren hinauf bis in eine Höhe von 2.620 m, wo sich der Weg teilt. Bei der Gabelung nach links abzweigen. Wie auf einer Aussichtsterrasse setzt sich der Weg gemütlich Richtung Süden fort. Kurz vor der Hütte nochmals kurzer Abstieg auf 2.400 m hinab und waagerecht über Wiesen hinüber zur 2008 neu eröffneten Olpererhütte. (Gehzeit 2 Std/150 Hm) Von der Olpererhütte in vielen Serpentinen und auf gutem Weg entlang des Bachs zum Schlegeisspeicher hinab. An der Uferstraße nach rechts und gleich nach dem großen Parkplatz über die Brücke und nach links zur Jausenstation Zamsgatterl. Von dort weiter auf der Fahrstraße bis zum Ende des Speichers und über den Bach hinweg zur Gabelung des Fahrweges. Hier nach rechts und etwa 1 km leicht ansteigend auf das Schlegeiskees zu, bis der Hüttenzustieg nach links (östlich) abzweigt. In vielen Kehren den steilen Hang zwischen Wasserleklamm und Furtschaglbach hinauf, zuletzt über mäßig ansteigende Wiesen zum Furtschaglhaus. (Gehzeit 4 Std/600 Hm) (Gesamtgehzeit 6-7 Std) . 4. Tag: Furtschaglhaus – Berliner Hütte Auf gutem Weg gleichmäßig ansteigend nordöstlich Richtung Schönbichler Horn. Nun durch Schuttflanken steiler bergauf bis an den Gipfelaufbau des Schönbichler Horns. Hier leitet rechtshaltend eine steile drahtseilversicherte Rinne auf den Südgrat. Achtung: Die als Übergang mehrfach erwähnte Schönbichler Scharte bleibt südlich unterhalb und wird nicht berührt! Über den Südgrat luftig hinauf bis wenige Meter unterhalb des Gipfels. Nach dem Besuch des Gipfels in wenigen Schritten zum Weg zurück. Nun durch die steile seilversicherte Ostflanke des Berges etwas ausgesetzt hinab zum vorerst schwach ausgeprägten Nordostgrat.Über den Grat auf gut geschichteten Steinplatten wie auf einer riesigen Freitreppe hinab zum Höhenpunkt 2.763 m mit schönem Blick auf die Berliner Hütte. Dem Rücken der Moräne folgt man über 200 Hm hinunter, dann scharf rechts bzw. südöstlich die Moränenflanke hinab, über die Brücke. Anschließend waagrecht weiter durch Wiesen, einen weiteren Bach querend unter dem Nordhang des Steinmandls entlang. Unmittelbar vor der Brücke über den vom Hornkees kommenden Bach mündet von rechts der Roßruggsteig ein. Über den Bach hinweg und jenseits leicht ansteigend über prächtige Gletscherschliffplatten zur Berliner Hütte. (Gehzeit 7 Std/1100 Hm) . 5. Tag: Berliner Hütte – Greizer Hütte Von der Berliner Hütte über die Moorböden des Schwarzensteinmoores stetig steigend zum wunderschönen Schwarzsee (2.472 m). Von dort in einigen steileren Serpentinen in das Rosskar und weiter bis zur Mörchnerscharte (2.872 m). Nach der Mörchnerscharte in einem kurzen, sehr steilen Stück mit Seilversicherungen bergab und weiter in engen Serpentinen hinunter in den Floitengrund. Kurz vor dem Talboden sind noch einige Seilsicherungen und eine Aluleiter angebracht. Von dort unbedingt der Markierung folgen und auf 1.834 m über die Brücke den Floitenbach überqueren. Danach auf der anderen Talseite wieder dem Weg Nr. 502 folgen und zur Greizer Hütte empor. (Gehzeit 7 Std/1200 Hm) . 6. Tag: Greizer Hütte – Kasseler Hütte Der Weg führt von der Greizer Hütte zuerst sanft ansteigend über ausgelegte Steinplatten, dann steiler hinauf zur Lapenscharte in eine Höhe von 2.701 m. Nach ca. einstündigem Abstieg bei der Abzweigung zur Grüne-Wand-Hütte rechts weiter dem Weg Nr. 502 Richtung Kasseler Hütte folgen, das erspart den Abstieg ins Stilluptal. Der Weg führt zunächst leicht bergab bis zu einer seilversicherten Stelle über die tief eingeschnittene Schlucht der Elsenklamm. Von dort wandert man, den ganzen Talkessel ausgehend, hinüber zur Kasseler Hütte. (Gehzeit 6 Std/700 Hm) . 7. Tag: Kasseler Hütte – Karl-von Edel-Hütte Ab der Kasseler Hütte beginnt der Aschaffenburger Höhenweg (Weg Nr. 519), der wegen der vielen Grate, die zu überqueren sind, auch „Siebenschneidenweg“ genannt wird. Nach kurzem Abstieg leicht ansteigend bis zur Sonntagskarkanzel. Stets auf derselben Höhe bleibend führt der Weg nun durch die steilen Hänge des Stein- und Samerkars. Nach kurzem Abstieg erreicht man über das Samerkarjöchl das weite Weißkar. Höhengleich quert der Weg das Kar bis zur Notunterkunft ein kurzes Wegstück hinter dem Weißkarjöchl. Dort beginnt der Weg bis zur 2.277 m hohen Nofertensmauer, dem Übergang über den Hennsteigenkamp, leicht zu steigen. Das Nofertenskar wird stetig steigend in Richtung Nofertensschneide durchquert. Der Übergang über das Sammerschartl (2.392 m) mit kurzer, leichter Kletterei ist seilversichert. Weiter über blockiges Gelände durch das Hasenkar zur Krummschnabelschneide, die ebenfalls mit Seilsicherungen versehen ist. Nun weiter über Felsblöcke durch das Popbergkar und die steilen Grashänge der Sonnwand auf den letzten Übergang, den Popbergnieder (2.448 m). Von dort über eine steile und seilgesicherte Passage hinunter in das Föllenbergkar und zur Karl-von-Edel-Hütte. (Gehzeit 9 Std/800 Hm) . 8. Tag: Abstieg nach Mayrhofen |