Südliche Ortlergruppe

Die hier vorgeschlagene Tour führt durch den südlichen Teil der Ortlergruppe. Sie verlangt den konditionsstarken und erfahrenen Bergsteiger, der sich im Eis und im leichten Fels bewegen kann. Außerdem ist an manchen Stellen ein guter Orientierungssinn gefragt, da die Wege nicht immer klar zu erkennen sind.

Ein großer Teil der Tour bewegt sich auf Gletschern. Es ist deshalb komplette Eisausrüstung/ Hochtourenausrüstung nötig. Natürlich darf diese Hochtour nur bei sicheren Wetterverhältnissen unternommen werden.

Download file: OrtlerWoche.gpx
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Anfahrt: Über den Reschenpass bis Spondig. Dort abzweigen in Richtung Stilfser Joch und der Passstrasse bis Gomagoi folgen. Hier abbiegen nach Sulden. Parken bei der Seilbahn.
Fahrt mit der Seilbahn zur Schaubachhütte
Ausrüstung: komplette Hochtourenausrüstung
Karte:
Führer:
Kompass-Wanderkarte  1:50 000  Blatt 72 – Ortler – Monte Cevedale
Alpenvereinsführer Ortler-Gruppe – Bergverlag Rudolf Rother
Tourenverlauf:
1. Tag:
Fahrt nach Sulden (siehe Anfahrt)
Seilbahn zur Schaubachhütte (2573)
Besteigung der Hinteren Schöntaufspitze (3324) – Aufstieg 2 Std, Abstieg 1,5 Std
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2. Tag:
Von der Hütte in ca. 50 min zum Beginne des Suldenferners. Zunächst auf flachem Gletscherboden, später steiler werdend (Steigeisen!) zur Aneckscharte (2 Std). Für Gipfelsammler ist in ca. 30 min die Suldenspitze (3376 m) erreichbar. Leicht absteigend zum Eisseepass und durch Schrofengelände zum Gipfel der Eisseespitze (3243 m) (1 Std). In 20 Min zurück zum Eisseepass. Auf der Moräne des Langenferners hoch über der Gletscherfläche in ca. 2,5 Std hinab zur Zufallhütte.
.3. Tag:
Auf Weg Nr. 103 zur Konzenlacke und auf schönem Weg hinauf zur Marteller Hütte. Von hier haben Sie je nach Wetterlage, Kondition und technischem Können zwei Möglichkeiten für den Weiterweg:
a. Über den meist mit Schutt bedeckten Fürkeleferner zur Fürkele-Scharte und von der Scharte hinab zur Cevedale-Hütte (ca. 5 Std)
b. Über den „Hohen Ferner“ hinauf zur Köllkuppe (3330 m) und vorbei am Lago di Marmotte hinab zur Cevedale-Hütte (ca. 6 Std)
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4. Tag:
Der heutige Tag ist der anstrengendste der Tourenwoche, bringt aber imposante Eindrücke, wobei vor allem der Blick auf das Fornobecken zu erwähnen ist.
Von der Hütte führt der Steig nach kurzem Abstieg hinauf zur Moräne des Vedretta della Mare. Immer wieder verschwindet der Steig in Schutt und Schlamm bis nach ca. 2 Std endlich der Gletscher erreicht ist. Zunächst flach mit vielen Spalten, später steiler erreicht man in ca. 3 Std das Col della Mare. Über steile Firnhänge und den Gipfelgrat erreicht man vom Col in ca. 1 Std den Palon della Mare (3703 m).
Der Abstieg folgt zunächst dem Grat, quert dann in Geröllhänge und Eisbrüche und führt schließlich über den langen, steilen Moränenrücken des Forno-Gletschers hinab zur Branca-Hütte (3-4 Std).
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5. Tag:
An diesem Tag soll – als einer der absoluten Höhepunkte der Tour – die Punta San Matteo (3678 m) bestiegen werden. Diese Gipfelbesteigung verlangt allerdings den erfahrenen Hochtouristen, der sich absolut sicher im Eis bewegen kann. Sie bringt den langen Marsch über den zerrissenen Forno-Gletscher durch  große Spaltenzonen mit sich sowie im Gipfelbereich eine heikle Querung einer sehr steilen Eiswand. Der „Weg“ ist nicht immer leicht zu finden, es dürfte aber meist eine Spur vorhanden sein.
Achtung! Diese Tour auf keinen Fall bei Nebel unternehmen!

Die Gesamtzeit beträgt ca. 7-8 Std.
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6. Tag:
Nach den beiden anstrengenden Tagen ist heute „Erholung“ angesagt. In gemütlicher Wanderung führt der Weg durch das Valle di Cevedale hinauf zur Pizzini-Hütte. Hier bleibt die Zeit zu einer Einkehr, bevor es zum Lago di Cedec und dann steil hinauf zur Casati-Hütte geht. (4 Std)
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7. Tag:
Als letzter und zugleich höchster Gipfel steht heute die Besteigung des Monte Cevedale (3778 m) auf dem Programm. Von der Hütte über den Langenferner in Richtung Verbindungsgrat Zufallspitzen – Cevedale. Steil hinauf zum Grat und über ihn ausgesetzt zum Gipfel (2 Std).
Nach dem Abstieg zur Hütte hinab zur Aneckscharte und über den Aufstiegsweg des 2. Tages zurück zur Schaubachhütte. Mit der Seilbahn hinab nach Sulden.

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